Transport per Förderkorb
Wie kommt der Mensch in den Stollen und die Kohle ans Tageslicht?
Der Kohleabbau erfolgt in 1.000 Metern Tiefe und mehr. Ein Fördergerüst kennt sicher jeder. Stahlseile laufen über Seilscheiben, die sich drehen. Mancher Laie beobachtet die Seilscheiben jedoch nicht ausreichend genau, denn wir wurden bisweilen schon gefragt: 'Wie groß muss eine Trommel sein, auf der ein 1 Kilometer langes dickes Stahlseil aufgewickelt wird?'
Das Geheimnis ist schnell gelüftet - es wird kein Seil aufgewickelt. Zwar wird die Bewegung über eine Trommel realisiert, um diese ist das Seil jedoch nur so häufig gewickelt, dass es nicht durchrutscht. Beide Enden des Seiles führen in den Schacht, und an beiden Enden hängt ein Förderkorb. An einem 'Anschlag' ist einer der Körbe oben und der andere unten. Während einer Seilfahrt (so bezeichnet man allerdings nur die Personenbeförderung) fährt also der eine Korb herunter und der andere herauf.
Bei genauer Beobachtung der Seilscheiben wird man entsprechend erkennen, dass sich immer zwei Seile gleichzeitig in entgegengesetzter Richtung bewegen. Drücken Sie bitte unter dem Video die Wiedergabeschaltfläche, um dies zu beobachten.
Die Förderkörbe haben mehrere Etagen, die die Bergleute aufnehmen sowie die vollen Loren mit Kohle bzw. die leeren Loren beim Rücktransport nach unten.
Gegenüber des Fördergerüstes steht das Maschinenhaus.
Durch dessen Wände führen die Seile zu der oben beschriebenen Trommel. Der Antrieb der Trommel erfolgt per Dampfmaschine oder elektrisch. Dampfmaschinen kann man sich in den Zechen Hannover und Nachtigall ansehen, einen elektrischen Antrieb in der Zeche Rheinpreussen 4.
Der Maschinist sitzt hinter der Trommel und sieht über die Trommel hinweg nur gegen die Wand, durch die Seile geführt werden. Er ist in seiner verantwortungsvollen Arbeit auf akustische und optische Signale angewiesen, die manuell von den Bergleuten oder automatisch erzeugt werden.
Natürlich gibt es auch andere Konstruktionen. So befinden sich Maschine nebst Maschinist bei einem Hammerkopfturm (Beispiel Zeche Minister Stein) oben im Förderturm.