Die Zechen an der Ruhr

Die Ruhr entspringt bei Winterberg im Sauerland und mündet bei Duisburg in den Rhein. Nicht das gesamte Gebiet entlang des Flusses wird als Ruhrgebiet bezeichnet. Unterschiedlicher als zwischen Quelle und Mündung dieses Flusses konnten die Landschaftsbilder insbesondere früher nicht sein.

Die Fläche des Ruhrgebietes ergibt sich ungefähr, wenn man an der Diagonale Hamm/Duisburg einen rechteckigen Rahmen aufzieht und die untere Grenze bis Hagen hinauszieht. Die Ruhr durchfließt dieses Gebiet von Osten nach Westen mehr im südlichen Bereich.

Die Angaben über den ersten Steinkohlenfund an der Ruhr sind unterschiedlich, je nach dem ob man Überlieferungen glaubt oder den Anspruch an urkundliche Erwähnungen hat.

Man kann davon ausgehen, dass Kohle bereits im Mittelalter im Ruhrgebiet abgebaut wurde. Urkundliche Erwähnungen gibt es ab ca. 1300. Steil bergauf mit Förderleistung und Beschäftigten ging es dann ab ca. 1850. Um 1960 wurde die höchste Fördermenge erreicht, danach ging es steil bergab.

Auf jeden Fall fand die erste Kohlegewinnung südlich der Ruhr statt, weil hier die Kohle direkt unter der Erdoberfläche lag. Aus diesem Grund findet man heute dort auch in erster Linie Stollenmundlöcher, die ebenerdig ins Gebirge führen, und besonders alte Zechen, zum Beispiel die Zeche Nachtigall.

Wegen Erschöpfung der Vorräte und zur Erreichung höherer Fördermengen konnte sich der Bergbau im Zuge des technischen Fortschritts weiter nach Norden ausweiten, wo die Kohle in größeren Tiefen liegt. Hier wurden die markanten Fördertürme errichtet, durch die die Kumpel an ihre Arbeitsplätze und die Kohle ans Tageslicht befördert wurden. Die heute noch in Betrieb befindlichen Zechen befinden sich alle im nördlichen Ruhrgebiet.

Als Zechennamen dachte man sich zum Teil klangvolle Namen aus wie 'Fröhliche Morgensonne', 'Friedlicher Nachbar', 'Pfingstblune', 'Vollmond' oder 'Nachtigall'. Andere Namen klingen nach Urlaub so wie 'Holland' oder 'Gibraltar'. Wieder andere hören sich wichtig an, so wie 'Minister Achenbach' oder 'Minister Stein'. Oder einfach nur vertraut so wie 'Unser Fritz'.

So schön sich das anhört - hier wurde harte Arbeit verrichtet, von Mensch und Tier. Für den Abbau der Kohle und die Sicherungemaßnahmen standen zunächst neben der Körperkraft nur einfache Werkzeuge zur Verfügung, der Transport erfolgte mit Grubenpferden.

Die nachfolgenden Fotos zeigen einen Malakowturm, ein Fördergerüst (Stahlstreben) und einen Förderturm (geschlossen).

Malokowturm:

Fördergerüst:

Förderturm:

Reste von Zechen findet man überall im Ruhrgebiet. Der Erstbesucher sollte sich zunächst entlang der A42 orientieren. Manche Fördergerüste sieht man schon von der Autobahn aus (Zechen Teutoburgia, Erin, Consolidation, Pluto Wilhelm), aber auch die größeren Anlagen wie die Zechen Zollverein, Zollern und Ewald befinden sich nicht weit entfernt zwischen A42 und A2 bzw. zwischen A42 und A 40. Natürlich sind auch nördlich der A2 und südlich der A40 interessante Anlagen vorhanden wie zum Beispiel die Zechen Nachtigall und Waltrop.
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