Von Kohle zu Stahl

Neben der Umwandlung der Kohle in andere Energiearten wie Wärme, Bewegung und Strom dient die Kohle - auch heute noch - zur Herstellung von Stahl. Stahl wird aus Roheisen hergestellt. Zwar muss das Roheisen noch von Inhaltsstoffen befreit werden, bevor daraus Stahl entstehen kann, jedoch endet die Aufgabe der Kohle im wesentlichen bei der Gewinnung des Roheisens. Zum einfacheren Verständnis verfolgen wir den Weg der Kohle hier zurück vom Roheisen bis unter die Erde.


Roheisen wird im Hochofen gewonnen. Der Hochofen wird von oben mit einem Gemisch aus Eisenerz, Koks (dieser wird aus Kohle gewonnen - hierauf kommen wir noch) und Zuschlägen (z.B. Kalk) befüllt. Weiter unten am Hochofen ist ein Ring mit Düsen angebracht, durch die über 1.000 Grad Celsius heiße Luft (genannt Wind) in den Ofen geblasen wird. Der hierdurch brennende Koks löst verschiedene chemische Reaktionen aus, die letztlich flüssiges Eisen und Schlacke entstehen lassen. Das Roheisen fließt ganz unten aus dem Hochofen, die Schlacke wird etwas weiter oben abgeschöpft.


Zur Auslösung der beschriebenen chemischen Reaktionen im Hochofen und zur Produktion brauchbaren Roheisens ist es erforderlich, dass das in den Hochofen eingebrachte Gemisch bestimmte chemische Bestandteile enthält bzw. nicht enthält. Steinkohle ist hierzu in ihrer ursprünglichen Zusammensetzung ungeeignet, so dass sie in Kokereien in Koks umgewandelt werden muss.


Dies geschieht in Koksöfen, die meist in größerer Anzahl senkrecht, von einer Gebäudeseite zur anderen reichend, nebeneinander stehen. Die Koksöfen werden von oben befüllt, wonach die Kohle ca. 24 Stunden bei ca. 1.000 Grad Celsius unter Luftabschluß gebacken wird.


Danach wird der Ofen auf beiden Gebäudeseiten in voller Höhe geöffnet. Von der einen Seite wird der glühende Ofeninhalt zur anderen Seite herausgedrückt.


Hier wartet eine Kokslok mit Wagen, in den der Koks herein fällt.


Nachdem der Zug unter den Löschturm gefahren ist, wird der Koks dort mit Wasser gelöscht.

Kokereien befanden sich oft in unmittelbarer Nähe der Zeche, um unnötige Transportwege zu vermeiden. Und hier sind wir nun bei den Zechen angelangt, die die Steinkohle aus der Erde fördern...
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